
ca. 2000 v. Chr.
Erste Feuertempel der Zoroastrier im antiken Baktrien (Balkh) werden auf diese Zeit datiert
560 – 480 v. Chr.
Der Buddhismus sieht Kunst und Malerei als Reflexion menschlicher Spiritualität und Ethik; die einst größten Buddhastatuen der Welt und zahlreiche Wandmalereier, größtenteils in Balkh in der Provinz Bamyan legen Zeugnis ab von einer hohen Kultur buddhistischen Zeitalters in Afghanistan
330 – 327 v. Chr
Griechische Einflüsse vermischen sich mit der baktrischen Kultur (Symmetrie, Strenge und der Faltenwurf der Gewänder kamen von den Griechen)
312 v. Chr
Die indische Maurya-Dynastie verbreitet sich in Ariana; hinterlässt ihre Spuren und Einflüsse; z.B. in kunstvoll verarbeitete Elfenbeinobjekte
ca. 100 – 250
Die Yuezhi aus dem Nordosten bilden das Khushân-Reich. Unter Zusammenwirken von Griechentum und Buddhismus bescheren sie dem Land eine Zeit der kulturellen Blüte; die größten Buddha-Statuen stammten aus der Zeit.
652 – 664
Arabische Einflüsse sind in der Kalligraphie und Architektur, besonders beim Bau der Moscheen nachweisbar.
Nach neuesten Untersuchungen werden die ältesten Ölmalereien der Welt in den Höhlen des Bamyan-Tals, die von den Arabern noch unberührt blieben, auf dem 7. Jhdt. n. Chr. Datiert, und nicht, wie bisher angenommen im Renaissance-Zeitalter in Italien.
962 – 1148
Ghaznawiden vermischen und verfeinern während ihres Imperiums die islamische Kunst mit den bestehenden baktrischen Kulturen und vereinen diese unter dem Namen des islamischen Imperiums; des weiteren entwickelt sich die Kunst der Poesie, Gelehrsamkeit und die Literatur zur höchsten Blüte; 400 Dichter und Künstler lebten am Hof von Sultan Mahmoud-e Ghaznawi. Firdaussi ist einer der bekanntesten Dichter der Zeit, der am Hof der Ghaznawiden u.a. sein „Shahnâma“ schrieb.
1186
Die Ghorid-Dynastie führt das Imperium der Ghaznawiden weiter aus
1370
Der Führer der Turk-Mongolen, Timur-e Lang, ein direkter Nachfahre von Changiz Khan wird zum König von Balkh ernannt und verhilft dieser Stadt zum Zentrum von Künstlern, Dichtern und Intellektuellen zu werden
1405 – 1506
Die Dynastie der Timuriden herrscht über die Städte Herat (Aria) und Balkh und führt diese zur unermesslichen Blüte, was Kunst und Kultur betrifft; unter der Führung von Ustâd Kamâl ud-Din Behzad findet u.a. die Miniaturmalerei in Herat ihren Höhepunkt (im Westen als „persische Miniatur“ bekannt).
1930
Ghulam Mohammad gründet die erste Akademie der Schönen Künste in Kabul, die ab 1933 von Ustâd Ghafur Breshna (Schüler von Max Liebermanns) um einige Bereiche erweitert wird. Sie bekommen technische Hilfe aus Deutschland und Fonds von der UNESCO und den USA für die Lehrerausbildung
1978
Die pro-sowjetische Regierung ermutigt Künstler, Bilder zu malen, die anregend sind für die Arbeiterklasse; Verweigerer gingen ins Exil und stellen den Not und das Leid der Flüchtlinge in Pakistan und Iran dar; eine kleine Gruppe nimmt sich vor, die Kunst der Kalligraphie und der Miniaturmalerei wiederzubeleben
1994 – 2001
Die Taliban vernichten jegliche Art von Kunst, auf denen Lebewesen dargestellt sind, bezeichnen diese als „unislamisch“ ; eine der größten Skandale in der Geschichte des Kunstraubs findet statt. Bedeutende und wertvolle Kunstwerke und Kulturgüter werden entweder zerstört, auf dem Schwarzmarkt für Spottpreise verkauft oder gestohlen.
Seit 2001
Seit dem Sturz der islamistischen Regierung werden wieder Ziele zur künstlerischen Emanzipation anvisiert, trotz ständiger Angriffe von Gegnern der Kunst.