Schul­patenschaften

Im Rahmen von Schulpatenschaften übernehmen Schulen in Deutschland die Patenschaft für eine afghanische Schule.

Dies bedeutet, dass die deutsche Schule immer wieder durch gezielte Aktionen vielfältige Belange der afghanischen Schule und vor allem auch der Schülerinnen und Schüler unterstützt.

Gleichzeitig wird der Versuch unternommen, das gegenseitige Verständnis der unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen zu fördern und auf diese Weise zu größerer Toleranz beizutragen. Nicht nur die afghanische Schule soll profitieren, sondern auch in Deutschland sollen Hilfe und Kontakt als ein Beitrag für eine bessere, von gegenseitigem Verständnis getragene Welt begriffen werden. Dies ist gerade in einer Welt, die oft durch den Gegensatz von muslimischer Kultur und Lebensart einerseits und westlichen Lebensauffassungen andererseits gekennzeichnet ist, ein kleiner Beitrag zum Frieden.

Patenschaft mit der Schule in Schaidai

Die Grundschule Kirchzarten hat beispielhaft beim Bau der ersten Schule der DAI in Schaidai von Anbeginn eine Betreuung übernommen. 

Es wurde Hilfestellung geleistet beim Begrünen des Schulgeländes, Fahrt- und Fortbildungskosten für Lehrerinnen wurden übernommen. Viele Bilder wurden in Schaidai und in Kirchzarten gemalt, die mit den Briefen zusammen den anderen von Leben und Alltag berichteten.

Alljährliche Schulaktionen sorgen für Mittel, den Bedürfnissen der Schule (Reparaturen, kleine Anschaffungen, Materialien) Rechnung zu tragen.

Weitere Beispiele bisheriger patenschaft­licher Hilfe

Das Montessori-Zentrum Angell in Freiburg hat durch gezielte Aktionen, vor allem in der Weihnachtszeit, den Bau der großen Laghmanischule bei Charikar mit ermöglicht.Fast ein Achtel der Bausumme (ca. 30.000 Euro) wurde durch die Angellschulen erbracht. Jährlich erbringen die Aktionen der Schule mehrere tausend Euro. So konnte jetzt ein großes Sportfeld für Basket- und Volleyball gebaut werden.

Eine Arbeitsgruppe der Anne-Frank-Grundschule in Freiburg hat tatkräftig den Neubau der Nomadenschule in Schotordaran gefördert. Alljährlich werden durch Aktionen Mittel für Hefte und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Das Marie-Curie-Gymnasium in Kirchzarten hat vor allem durch eine Theateraufführung, deren Erlös für Afghanistan bestimmt war, die kostspielige Renovierung der Faqir Haider Schule bei Gulbahar möglich gemacht. Fast die gesamten Kosten von über 8000 € konnten aufgebracht werden.

Die Emil-Gött-Grundschule in Freiburg setzt sich für die Wüstenschule in Solmabad, aber auch für andere Schulen in der Region Herat ein. Regelmäßige Schulaktionen ermöglichen den Kauf von Schulmaterial, aber auch gelegentlich von Kleidung und Schuhen. Ein Brunnen konnte gebaut werden. Ein eigenes Curriculum zum Thema Afghanistan ist geplant. 

In gleicher Weise engagiert sich die Rudolf-Steiner-Schule in Berlin für die abgelegene Grundschule in Adraskan, In den letzten Jahren sind hier zwei neue Schulgebäude entstanden, die ein privater Sponsor aus der Schweiz finanziert hat, zu denen aber auch die Patenschule einen wesentlichen Beitrag geleistet hat. 

Das Berthold-Gymnasium in Freiburg hat sogar Projekttage über Afghanistan durchgeführt und den Ertrag wie auch den vieler anderer Veranstaltungen für die Schule in Meanshah bei Charikar zur Verfügung gestellt.

Die Alemannen-Realschule in Müllheim hat der inzwischen gewaltig angewachsenen Schule in Gebrail (3800 Schüler und Schülerinnen) dank vielfältiger Aktivitäten namhafte Beträge zur Verfügung gestellt, womit vor allem Schulbänke und Schulhefte gekauft werden konnten.

Die Balaghelschule in Charikar (inzwischen 3.600 Schüler) konnte überhaupt erst durch Schulbeiträge errichtet werden. In hervorragender Weise haben sich dabei die Bildungszentren in Markdorf und Ettenheim, das Gymnasium Ettenheim und die Lessing-Realschule in Freiburg hervorgetan.

Eine offizielle Patenschaft hat die Lessing-Realschule in Freiburg übernommen. Regelmäßige Aktivitäten einzelner Klassen und der ganzen Schule ermöglichen die Unterstützung von Patenkindern. Ein Brunnen konnte gebaut, Schulbänke angeschafft werden.

Durch einen regelmäßigen monatlichen Beitrag der Silberbergschule in Bahlingen a.K. ist es möglich gewesen in der Grundschule in Bedmoschk Schulbänke anzuschaffen und jeweils zum Schuljahresanfang  den Schülerinnen (die meisten sind hier tatsächlich Mädchen) und Schülern Schulmaterial zur Verfügung zu stellen. Spielgeräte auf dem Hof bilden eine für Afghanistan seltene  Attraktion.

In ganz hervorragender Weise hat sich das Ritter-von-Buss-Bildungszentrum in Zell am Harmersbach für die Schule in Siasang engagiert, wo gerade ein Neubau fertig geworden ist. Die einfallsreichen Aktivitäten von drei achten Klassen und eine Adventssammlung ermöglichten es, allen Schülern der Siasangschule in der Provinz Wardak eine Grundausstattung zum Schuljahresbeginn zu geben. 

Eine Reihe sehr erfolgreicher Schulpatenschaften wurde inzwischen beendet. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Gerade in der Anfangszeit nach dem Ende des Krieges und Bürgerkrieges und in der ersten Wiederaufbauphase waren diese Schulpatenschaften für Afghanistan ungeheuer wichtig. Dankbar erinnern wir uns an die Hilfe der beteiligten Schulen:

  • Berthold-Gymnasium Freiburg für die Schule in Meanshah
  • Anne-Frank-Schule Freiburg für Schotordaran
  • Ritter-von-Buss-Schulzentrum Zell a.H. für Siasang
  • Alemannen RS Müllheim für GebrailGS Kirchzarten für Schaidai
  • Marie-Curie-Gymnasium Kirchzarten für Faqir Haider
  • Rudolf-Steiner-Schule Berlin für Adraskan
  • Silberberg Schule Bahlingen für Bedmoschk